Stimmen von Klavieren und Flügeln:


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Durch Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeitsveränderungen arbeiten die verbauten Materialien in Ihrem Instrument ständig. Bei ca. 250  Saiten, die insgesamt auf eine Zugkraft von 12 -20  t kommen, ist daher eine regelmäßige, mindestens jährliche Stimmung sehr wichtig. Zum einen wird bei jeder Stimmung die ordnungsgemäße Funktion Ihres Instruments überprüft. Kleine mechanische Mängel werden gleich behoben und verzögert so eine größere Reparatur um Jahre. Bei größeren Mängeln mache ich Sie darauf aufmerksam und bespreche mit Ihnen, inwieweit eine Reparatur sinnvoll ist. Zum anderen erreicht man durch das jährliche Stimmen, dass die Tonhöhe nicht absackt und durch Beseitigung der Verstimmungen das volle Klangpotenzial Ihres Instruments zur Entfaltung kommen kann. Des weiteren tragen Sie so zur Werterhaltung Ihres Instruments bei.                                              
Bei länger nicht gestimmten Instrumenten reicht meist ein Stimmdurchgang nicht mehr aus. Um eine haltbare Stimmung zu gewährleisten, muss das Instrument dann zunächst vorgestimmt und nach akklimatisationsphase Fertiggestimmt werden.



Mechanik regulieren:


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Klavier- und Flügelmechaniken sind sehr sorfältig konstruierte Einrichtungen. Bei der Herstellung werden nur erstklassige Materialien verwendet, wobei auch heute noch hauptsächlich Holz, Metalle, Filze und Leder eingesetzt werden. Die Gestalt der einzelnen Mechanikteile ist nicht zufällig, sondern das Ergebnis einer über 300 Jahre langen Entwicklung. Achsen und Garnierungen der Holzteile sind so genau angeordnet, dass die korrekten Übersetzungsverhältnisse in der Mechanik erreicht werden können. Des weiteren müssen die einzelnen Mechanikteile so exakt reguliert sein, dass ein optimaler und gleichmäßiger Durchlauf der Mechanik entstehen kann. Eine gut und richtig regulierte Mechanik beschert Ihnen ein spürbar angenehmeres Spielgefühl auf Ihrem Instrument. Das Regulieren von Klavier- und Flügelmechaniken ist ein umfangreicher und wichtiger Teilbereich des Klavierbauerberufs.


Intonieren:


HammerkopfBei der Intonation befasse ich mich mit der Bearbeitung der Hammerköpfe, d.h. Klangfarbenveränderung in Klavieren und Flügeln. Der Filz bei neuen Hammerköpfen ist hart und unelastisch und erregt die Saite zu einem sehr hellen, metallischen Ton bei dem die hohen Teiltöne stark hervortreten. Auch bei lang gespielten Instrumenten wird der Filz durch ständigen Aufprall an die Saite zusammengepresst und ist somit hart und unelastisch. Zu erkennen ist dies an den tiefen Einkerbungen die die Saiten auf dem Filz hinterlassen haben. Um dem Hammerkopf seine Elastizität zu geben, wird er mit Schleifpapier in die richtige Form gebracht und durch Nadelstiche in den Flanken des Filzes gestochen. Hierdurch wird die Berührungsdauer des Hammerkopfes an die Saite verlängert und somit die Klangfarbe von hart zu weich verändert. Für Sie bedeutet das ein nuancenreiches, flexibleres Spiel voller Klangfülle und Tonschönheit.  


Resonanzboden ausspänen:


gespänter ResonanzbodenDer Resonanzboden ist das wichtigste Bauteil zur Klangverstärkung. Er besteht bei guten Klavieren und Flügeln immer aus engjähriger, lang abgelagerter und astfreier Bergfichte.  Bei Neueinbau eines Resonanzbodens wird dieser unter Spannung (gewölbt) eingebaut, da unter Spannung stehende Fichte die Saitenschwingungen besser verstärken kann. Jedoch kann es durch plötzliche Klimaschwankungen im Raum und vorallendingen durch die falsche Standortwahl des Instruments oder Fußbodenheizungen zu Resonanzbodenrissen kommen. Dadurch verliert der Resonanzboden an Wölbung und kann die Saitenschwingungen nicht mehr in dem Maße verstärken, wie es gewünscht ist. Ist es einmal zu Rissen gekommen, muss der Resonanzboden hochgekeilt, getrocknet und mit neuen Resonazbodenspänen repariert werden.